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Steuern für Freiberufler: Pflichten, Termine und Fallstricke

Steuern für Freiberufler: Pflichten, Termine und Fallstricke

Wenn du freiberuflich arbeitest oder darüber nachdenkst, dich selbstständig zu machen, solltest du dich frühzeitig mit dem Thema Steuern befassen. Neben den wichtigsten Steuerarten gibt es feste Fristen, die du einhalten musst, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Welche Steuern du als Freiberufler zahlen musst
  • Welche Fristen du im Blick behalten solltest
  • Welche häufigen Fehler du vermeiden kannst

Einkommenssteuer: Deine Steuerpflicht als Freiberufler

Als Angestellter wurde deine Einkommenssteuer direkt vom Arbeitgeber abgeführt. Als Freiberufler bist du dafür selbst verantwortlich. Der Steuersatz steigt mit deinem Gewinn („progressiver Steuersatz“).

Wichtige Fristen für die Vorauszahlungen

    1. März
    1. Juni
    1. September
    1. Dezember

Die Höhe der Vorauszahlungen richtet sich nach deiner letzten Steuererklärung. Existenzgründer zahlen zunächst eine geschätzte Summe.

Tipp: Falls sich dein Gewinn im Laufe des Jahres ändert, kannst du die Vorauszahlungen anpassen lassen, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden.

Weitere wichtige Punkte zur Einkommenssteuer

  • Eine Steuererklärung ist Pflicht und muss bis zum 31. Juli des Folgejahres eingereicht werden.
  • Verdienste unter 9.744 € pro Jahr (bei Ehepaaren 19.488 €) bleiben steuerfrei.
  • Die Anmeldung deiner freiberuflichen Tätigkeit beim Finanzamt muss innerhalb von 4 Wochen erfolgen.

Umsatzsteuer: Wann musst du sie zahlen?

Die Umsatzsteuer beträgt in Deutschland 19 % (ermäßigt 7 % für bestimmte Produkte wie Bücher oder Lebensmittel). Wenn du umsatzsteuerpflichtig bist, musst du diesen Betrag auf deine Rechnungen aufschlagen und an das Finanzamt weiterleiten.

Fristen für die Umsatzsteuervoranmeldung

  • Monatlich, wenn die Steuerlast über 7.500 € pro Jahr liegt
  • Quartalsweise, bei einer Steuerlast zwischen 1.000 € und 7.500 €
  • Jährlich, wenn die Steuerlast unter 1.000 € bleibt

💡 Tipp: Falls du in der Gründungsphase hohe Anschaffungen hast, kannst du dir die gezahlte Umsatzsteuer über die sogenannte Vorsteuer zurückholen.

Soll- vs. Ist-Versteuerung

  • Soll-Versteuerung: Du musst die Umsatzsteuer sofort ans Finanzamt zahlen, auch wenn deine Rechnung noch nicht beglichen wurde.
  • Ist-Versteuerung: Die Steuer wird erst fällig, wenn der Kunde tatsächlich bezahlt hat – meist die bessere Wahl für Freiberufler!

leinunternehmerregelung: Weniger Bürokratie möglich

Wenn dein Umsatz im Vorjahr unter 22.000 € lag und im aktuellen Jahr 50.000 € nicht überschreitet, kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen. Das bedeutet:

  • Keine Umsatzsteuer auf Rechnungen
  • Weniger Verwaltungsaufwand

Achtung: Wenn du dich gegen die Kleinunternehmerregelung entscheidest, bist du für 5 Jahre daran gebunden.

Steuerlast senken: Diese Ausgaben kannst du absetzen

Um deine Steuerlast zu reduzieren, solltest du betriebliche Kosten richtig angeben. Dazu gehören:

  • Büroausstattung und Arbeitsmaterial
  • Mietkosten für Arbeitsräume
  • Fortbildungen und Fachliteratur
  • Altersvorsorgebeiträge
  • Fahrtkosten (z. B. Firmenwagen)

Tipp: Falls du dein Auto sowohl privat als auch geschäftlich nutzt, solltest du prüfen, ob sich ein Fahrtenbuch lohnt.

Häufige Fehler in der Gründungsphase

Diese Fehler kosten dich Geld:

  • Zu niedrige oder zu hohe Steuervorauszahlungen → Regelmäßig anpassen, um Nachzahlungen zu vermeiden
  • Familienmitglieder ohne Vertrag beschäftigen → Lohnzahlungen korrekt verbuchen
  • Fristen für Steuererklärungen verpassen → Es drohen Säumniszuschläge

Brauchst du einen Steuerberater?

Ein Steuerberater kann dir helfen, Fehler zu vermeiden und Steuern zu sparen. Die Entscheidung hängt von deiner Zeit, deinen Kenntnissen und deiner Geschäftssituation ab.

  • Einfache Buchführung? → Kannst du oft selbst erledigen
  • Komplexe Abrechnungen oder Mitarbeiter? → Steuerberater sinnvoll

Fazit

Steuern sind ein wichtiges Thema für Freiberufler, aber mit etwas Planung gut zu meistern. Halte deine Fristen ein, informiere dich über mögliche Steuervergünstigungen und passe deine Vorauszahlungen an, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Tipp: Nutze Online-Tools oder einen Steuerberater, um den Überblick zu behalten!


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