Kredit für Freiberufler – Chancen und Herausforderungen
Als Freiberufler genießt du viele Vorteile: Du kannst deine Arbeitszeiten selbst bestimmen, dein Einkommen hat theoretisch keine Obergrenze, und du kannst deine Ideen sofort umsetzen. Doch wenn es um Kredite geht, stehen viele vor unerwarteten Hürden. Banken sind oft skeptisch, da das Einkommen von Freiberuflern schwankt und weniger gesichert ist als das eines Angestellten. In diesem Beitrag erfährst du, welche Möglichkeiten du hast und worauf du achten solltest.
Warum Banken bei Freiberuflern zögern
Angestellte haben eine gewisse finanzielle Sicherheit durch ein festes Gehalt und soziale Absicherungen wie Kranken- oder Arbeitslosenversicherung. Fällt das Einkommen weg, springen oft der Arbeitgeber oder der Staat ein.
Bei Freiberuflern sieht das anders aus. Ihr Einkommen kann monatlich stark schwanken und ist von der Marktlage und Kundenzufriedenheit abhängig. Banken sehen hierin ein höheres Risiko und lehnen Kreditanfragen oft ab oder vergeben diese nur unter strengen Bedingungen. Besonders problematisch ist, dass Banken nur schwer prognostizieren können, wie sich die Einnahmen eines Freiberuflers langfristig entwickeln werden.
Welche Kredite gibt es für Freiberufler?
Es gibt verschiedene Kreditarten, die auch für Freiberufler infrage kommen:
Private Kredite
- Ratenkredit: Ein klassischer Kredit mit festen monatlichen Raten. Banken wie die TARGOBANK oder ING bieten solche Kredite auch für Freiberufler an.
- Rahmenkredit: Hier wird ein Kreditrahmen gewährt, aus dem du nach Bedarf Geld abrufen kannst. Zinsen zahlst du nur auf den genutzten Betrag.
- Sofortkredit: Wird besonders schnell bearbeitet und ausgezahlt.
- Dispokredit: Ein Überziehungskredit fürs Girokonto, allerdings mit höheren Zinsen.
- Kleinkredit & Minikredit: Kredite mit geringen Beträgen (bis zu 5.000 Euro) und kurzer Laufzeit.
- Autokredit: Hier dient das Auto als Sicherheit, was die Bewilligung erleichtert.
Geschäftliche Kredite
- Betriebsmittelkredit: Wird genutzt, um laufende Kosten oder Waren zu finanzieren.
- Investitionskredit: Dient zur Finanzierung von größeren Anschaffungen wie Maschinen oder Büroausstattung.
- Gründerkredit (KfW): Speziell für Existenzgründer mit günstigen Zinsen und tilgungsfreien Jahren.
- Mikrokredit: Staatlich gefördert, besonders für kleine Unternehmen (bis 25.000 Euro Gesamtbetrag).
Alternative Finanzierungsformen
Wenn Banken ablehnen, gibt es weitere Möglichkeiten:
- Auxmoney: Kredite von Privatpersonen ohne klassische Bonitätsprüfung.
- Business Angels: Investoren, die nicht nur Kapital, sondern auch Wissen und Kontakte bereitstellen.
- Crowdinvesting & Crowdfunding: Viele kleine Investoren beteiligen sich an deinem Projekt gegen Geld oder Sachleistungen.
Wie kannst du deine Kreditchancen verbessern?
- Nachweise liefern: Banken fordern Einkommenssteuerbescheide oder betriebswirtschaftliche Auswertungen als Bonitätsnachweis.
- Guten Businessplan vorlegen: Besonders für Existenzgründer wichtig.
- Sicherheiten bieten: Immobilien, Wertpapiere oder Bürgschaften von Vertrauenspersonen können helfen.
- Schufa-Auskunft bereinigen: Fehlerhafte oder veraltete Einträge löschen lassen.
Fazit
Freiberufler haben es schwerer als Angestellte, einen Kredit zu bekommen, doch mit der richtigen Vorbereitung und alternativen Finanzierungsmethoden gibt es trotzdem gute Chancen. Informiere dich gut, prüfe alle Möglichkeiten und stelle einen soliden Antrag – dann steht der Finanzierung deiner Vorhaben nichts im Weg!