Wenn du selbstständig bist, bedeutet krank sein oft: nichts geht mehr. Kein Chef, der dich krankschreibt, kein Team, das die Arbeit übernimmt – wenn du ausfällst, bleibt alles liegen. Kein Wunder also, dass viele Freelancer trotzdem weitermachen, selbst wenn sie eigentlich ins Bett gehören. Doch das ist weder klug noch nachhaltig.
Denn mal ehrlich: Wie gut arbeitest du wirklich, wenn du dich durch Fieber oder Gliederschmerzen quälst? Fehler passieren schneller, die Konzentration leidet, und am Ende brauchst du noch länger, um wieder fit zu werden.
Manche Krankheiten lassen ohnehin keine Wahl. Mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus kannst du keine Kunden betreuen. Und wer eine Grippe verschleppt, riskiert ernsthafte Folgen – etwa für das Herz. Deshalb gilt: Wenn du krank bist, bist du krank. Punkt.
Absicherung ist alles
Damit Krankheit nicht gleich Existenzkrise bedeutet, brauchst du eine gute Absicherung. Deine Genesung hängt nicht nur von deinem Verhalten ab, sondern auch von der medizinischen Versorgung, die du bekommst.
Gesetzlich Versicherte müssen oft länger auf Termine warten und bekommen Krankengeld erst ab dem 43. Tag – sofern sie eine Zusatzoption gewählt haben. Wer privat versichert ist, hat oft schnelleren Zugang zu besseren Behandlungen. Dazu kommt: Ein privates Krankentagegeld kann schon nach wenigen Tagen greifen und verhindert, dass du finanziell ins Straucheln gerätst.
Eine sinnvolle Faustregel: Dein Krankentagegeld sollte mindestens zwei Drittel deines normalen Einkommens abdecken. Weniger kann riskant werden – denn niemand ist vor längeren Ausfällen sicher.
Kunden informieren – aber richtig
Der Wecker klingelt, du fühlst dich elend. Als Selbstständiger kannst du theoretisch einfach liegen bleiben – aber was ist mit deinen Kunden? Die solltest du so früh wie möglich informieren. Eine kurze Mail reicht oft schon, um Verzögerungen zu erklären und Erwartungen zu managen.
Falls du durch einen Unfall oder eine Not-OP gar nicht mehr reagieren kannst, solltest du vorbereitet sein. Eine Vertrauensperson – etwa dein Partner oder ein enger Freund – sollte wissen, wen er in so einem Fall benachrichtigen muss. Eine einfache Liste mit wichtigen Kontakten kann hier enorm helfen.
Wirklich auskurieren
Auch wenn es schwerfällt: Wenn du krank bist, dann ruhe dich wirklich aus. Kein „Ich beantworte nur kurz ein paar Mails“, kein „Ich kann ja vom Bett aus arbeiten“. Wenn dein Arzt Erholung verordnet, meint er das ernst.
Das erfordert Disziplin – aber die hast du als Selbstständiger ja ohnehin. Und je besser du dich erholst, desto schneller bist du wieder voll einsatzfähig.