Die 1-%-Regelung und die Fahrtenbuchmethode sind zwei verschiedene Möglichkeiten, die private Nutzung eines Firmenwagens steuerlich zu erfassen. Hier ein Vergleich der beiden Methoden mit ihren Vor- und Nachteilen sowie einer Empfehlung, für wen sie jeweils geeignet sind.
1-%-Regelung
Funktionsweise:
- Monatlich wird 1 % des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs als geldwerter Vorteil versteuert.
- Zusätzlich werden für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz 0,03 % des Bruttolistenpreises pro Entfernungskilometer versteuert.
Vorteile:
- Einfach in der Anwendung, kein Aufwand für detaillierte Aufzeichnungen
- Besonders vorteilhaft bei hoher privater Nutzung
- Keine Nachweispflicht gegenüber dem Finanzamt
Nachteile:
- Unabhängig von der tatsächlichen Nutzung – auch bei wenig privater Nutzung fallen hohe Kosten an
- Grundlage ist der Bruttolistenpreis des Fahrzeugs, nicht der tatsächliche Kaufpreis
- Für teure Fahrzeuge oft steuerlich ungünstig
Geeignet für:
- Personen mit hoher privater Nutzung des Firmenwagens
- Personen, die den Aufwand eines Fahrtenbuchs vermeiden möchten
- Fahrer günstigerer Fahrzeuge, da die Steuerbelastung moderat bleibt
Fahrtenbuchmethode
Funktionsweise:
- Jede Fahrt (privat und beruflich) muss detailliert dokumentiert werden.
- Die Steuer richtet sich nach dem tatsächlichen Verhältnis zwischen privaten und geschäftlichen Fahrten.
Vorteile:
- Steuerlich vorteilhaft bei geringer privater Nutzung
- Tatsächliche Kosten anstelle des Bruttolistenpreises als Grundlage
- Besonders sinnvoll bei teuren Fahrzeugen, da die Steuerlast oft niedriger ist
Nachteile:
- Hoher Aufwand durch lückenlose und genaue Dokumentation aller Fahrten
- Strenge Anforderungen des Finanzamts – bei kleinen Fehlern droht eine Rückkehr zur 1-%-Regelung
- Digitale oder handschriftliche Fahrtenbücher müssen finanzamtkonform geführt werden
Geeignet für:
- Personen mit geringer privater Nutzung des Fahrzeugs
- Besitzer teurer Fahrzeuge, um die hohe Steuerlast der 1-%-Regelung zu vermeiden
- Unternehmen oder Selbstständige, die eine möglichst exakte steuerliche Abrechnung wünschen
Fazit: Welche Methode ist besser?
- 1-%-Regelung: Besser für Personen, die den Firmenwagen häufig privat nutzen und sich den Aufwand eines Fahrtenbuchs sparen möchten.
- Fahrtenbuch: Lohnt sich vor allem für Personen mit geringer privater Nutzung oder teuren Firmenwagen, da hier eine erhebliche Steuerersparnis möglich ist.
Wer sich für die Fahrtenbuchmethode entscheidet, sollte sicherstellen, dass das Fahrtenbuch sorgfältig und fehlerfrei geführt wird, um steuerliche Nachteile zu vermeiden.