Media-Haftpflichtversicherung – Wer braucht sie, wovor schützt sie?

Media-Haftpflichtversicherung – was ist das?

Das Prinzip einer Haftpflichtversicherung ist bekannt. Sie deckt das Risiko ab, für Schäden zahlen zu müssen, die man schuldhaft selbst verursacht hat. Die Media-Haftpflichtversicherung ist speziell auf die Medienbranche zugeschnitten. Diese Versicherung deckt auch Fälle ab, die bei anderen Haftpflichtversicherungen nicht geschützt sind.

Kurz gesagt: Die Media-Haftpflichtversicherung ist eine umfassende Versicherung für Selbstständige in der Medien- und Kreativbranche.

Wer braucht eine Media-Haftpflichtversicherung?

Die Media-Haftpflichtversicherung soll diejenigen schützen, die mit den typischen Risiken des Medienbereichs konfrontiert sind. Das sind alle, die selbstständig in dieser Branche arbeiten und deshalb auch eigene Verantwortung tragen. Diese Verantwortung trifft Unternehmen, aber auch Freiberufler:

  • PR- und SEO-Agenturen
  • Webmaster, Blogger
  • Grafiker, Webdesigner, Fotografen
  • Texter, Copywriter, Werbetexter

Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Denn auch andere Berufsgruppen, die im Bereich Medien tätig sind, können für Schäden haftbar gemacht werden, die mit einer Media-Haftpflicht abgedeckt sind.

Wovor schützt die Media-Haftpflicht?

Die Media-Haftpflicht ist auf Schäden im Bereich der Medien (Printprodukte, Internet, Werbung usw.) zugeschnitten. Häufige Schäden entstehen zum Beispiel, wenn

  • Marken- oder Urheberrechte verletzt werden,
  • eine Programmierung Fehler aufweist oder Schadsoftware vertrieben wird,
  • Deadlines nicht eingehalten werden können,
  • gegen Datenschutzvorschriften verstoßen wird,
  • Daten verloren gehen oder ganze Webseiten ausfallen.

Wer vorsätzlich oder fahrlässig Schäden verursacht, macht sich haftbar – und muss zahlen. Für diese Zahlungsverpflichtung springt eine Media-Haftpflichtversicherung ein.

Alles abgedeckt: das All-Risk-Prinzip

Die Media-Haftpflicht funktioniert nach dem All-Risk-Prinzip: eine Versicherung, die alle Schäden abdeckt. Folgende Leistungen sind Inhalt einer umfassenden Media-Haftpflichtversicherung:

  • Vermögensschadenhaftpflicht
  • Betriebshaftpflicht
  • Berufshaftpflicht
  • Eigenschadenversicherung

Beim vierten Punkt (Eigenschadenversicherung) werden Schäden versichert, die du selbst erleidest. Beispiel: Ein Auftraggeber storniert einen Auftrag, für dessen Erfüllung du bereits viel Geld aufgewendet hast. Diese Aufwendungen werden dir von der Versicherung ersetzt.

Wichtig: Eigenschäden werden bei vielen Media-Haftpflichtversicherungen nur als Zusatzmodule angeboten. Achte deshalb besonders auf die einzelnen Vertragskonditionen!

Was kostet eine Media-Haftpflicht?

Das Prinzip ist einfach: Je höher das Risiko und je größer der Schaden ausfallen kann, umso teurer sind die Beiträge für Versicherungen. Dieses Prinzip gilt auch für Media-Haftpflichtversicherungen. Gerade im Medienbereich sind die Risiken groß – die meisten Haftpflichtversicherungen decken aber typische Schäden aus dieser Branche nicht ab. Man denke nur an die Vielzahl von kostenintensiven Abmahnungen. Du musst deshalb mit Jahresgebühren um die 500 Euro rechnen, wenn du dich absichern willst.

Der Vorteil einer Media-Haftpflicht ist jedoch klar: Weil ein ganzes Paket von Risiken abgedeckt ist (All-Risk-Prinzip), musst du deutlich weniger Versicherungsverträge abschließen.

Sonderkonditionen für Start-ups

Hast du gerade mit deiner Selbstständigkeit begonnen? Gerade für Einsteiger zahlt sich eine Media-Haftpflicht aus. Denn einerseits sind Anfänger aufgrund fehlender Erfahrung einem höheren Risiko für Schäden ausgesetzt, andererseits kann gerade bei Gründern eine teure Haftung die Existenz vernichten. Als Start-up profitierst du von Sonderkonditionen. Viele Versicherungsanbieter gewähren Existenzgründern Rabatte im zweistelligen Prozentbereich, die bis zu drei Jahre gelten.

Tipps: Darauf solltest du achten

Wie bei allen Verträgen gilt auch bei der Media-Haftpflicht: Lies dir vor dem Abschluss einer Versicherung den Vertrag genau durch! Nur so bist du vor Überraschungen sicher. Achte besonders auf die versicherten Risiken.

  • Sind die Schadensarten generell beschrieben (offene Deckung) oder im Einzelnen benannt?
  • Gibt es Schäden, die explizit ausgeschlossen sind?
  • Sind auch deine eigenen Schäden versichert?
  • Gelten die Versicherungsleistungen international?

Jeder Versicherungsvertrag ist nur so gut, wie er auf deine individuelle Situation zugeschnitten ist. So wird sich ein Texter kaum wegen eines Softwarefehlers verantworten müssen – ein Programmierer dagegen muss mit diesem Risiko rechnen.

Tipp: Mach dir zunächst Gedanken darüber, welchen speziellen Risiken du ausgesetzt bist. Das heißt: Welche Schäden könnten im Ernstfall deine Existenz als Selbstständiger bedrohen? Genau diese Risiken solltest du unbedingt versichern.

Eine maßgeschneiderte Versicherung für die Medienbranche

Die Media-Haftpflicht ist aus der modernen Medienwelt nicht mehr wegzudenken. Gerade weil sich in der Media-Branche vieles im rechtlichen Graubereich bewegt, reichen „konventionelle” Haftpflichtversicherungen in der Regel nicht aus. Viele Schäden sind prinzipiell nicht prognostizierbar. Gerade Urheber- und Markenrechtsverletzungen sind im Internet häufig. Abmahnungen können im Extremfall die Existenz ganzer Unternehmen gefährden. Jeder, der selbstständig in diesem besonders unsicheren und gefährdeten Bereich arbeitet, sollte deshalb über eine Media-Haftpflicht nachdenken.

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